MEINE PFERDEHALTUNG
WIESEN & HEU

 

Meine Darstellung und Beurteilung der Weide.. Eine edle Pferdezucht aufzubauen liegt aus meiner Sicht nicht nur in der Genetik, sondern auch in der gezielten Haltung und Management der Weiden/Wiesen. Was die Haltung betrifft, halte ich die Stuten mit Fohlen immer auf leichten tiefgründigen Grundwiesen, die ringsherum durch Bäume geschützt sind, gerade große Flächen, mit viel Freiraum und Platz zum Galoppieren, ein Bach ist immer Wünschenswert, da ich beobach­tet habe, das doch viele Stuten gerne Bachwasser trinken – auffällig, gerade wenn viele Fische vorhanden und auch noch Schilf im Umfeld ist (Sauerstoff Reichtum??). Die ein und zweijährigen halte ich auf gerade großer Fläche, lange Weide, leichter Boden, freie Flächen, viel Luft und Sonne, viel Bewegung, im Frühjahr aufgedüngt durch Rinder­gülle und zusätzliche N Gabe hat man bis zum Herbst – bei normalem Sommer immer eine geschlossen und feine Grasnarbe – rückt der Sommer ran, suchen die jungen Pferde doch etwas Raufutter, so gebe ich ab und an einen Rundballen Heu hinzu, was nicht für Futtermangel spricht, eher für den Raufutteranteil – den auch die jungen Pferde suchen. Die nicht tragenden Stuten stelle ich an eine Hanglage, mit Lehmanteil, schwerer Boden, der im Frühjahr Stickstoff bekommt und zum Herbst noch einmal zusätzlich eine PK betonte Düngergabe. Zum Herbst hin Wechsel ich die Koppeln häufiger um noch mehr das feine Gehaltvolle Gras zu füttern – parallel Dünge ich, je nach Belastung leicht auf. Ich bin kein Freund von tiefen schweren Böden, hier kann man mit noch so viel Blutanteil nur schwere Pferde züchten, aber nie ein edles von der Natur positiv beeinflusstes Pferd. Tiefgründige, eher leichte Kalkreiche Böden geben immer hoch edle Pferde, trocken, stark und immer sichtbarem Glanz.

 

 

 

Beim Heu habe ich das Glück dies in Hanglagen zu gewinnen, Energiereiche tiefgründige leichte bis mittlere Böden, darunter läuft eine relativ hoch liegende Kalkschicht (Muschelkalk usw.) hier wächst immer ein sehr gehaltvolles Futter – die natürlichen Wiesen sind immer ein Garant für Qualität, in einem Tal gelegen, zieht die Luft beidseitig entlang und lässt das Heu gut trocknen, gegenüber habe ich einen Acker mit Kleegras eingesät (Weißklee) der nach alter Über­liefe­rung keinen blähenden Faktor besitzt wie Rotklee. Wichtig ist immer, dass der Klee zum Blühen kommt und danach erst geschnitten wird, da dann ausreichend Struktur vorhanden ist und von dem Pferd viel lieber gefressen wird. Klee­gras und Luzerne brauchen immer zwei Tage, selbst an sehr heißen Tagen, ein Tag länger um zu trocknen – bringt man Luzerne oder Kleegras zu früh ein, so entstehen schnell Pilze, die für die Atemwege nicht gerade förderlich sind. Sollte man sich zu diesem wichtigen und förderlichen Weg zur Luzerne oder Kleegras entscheiden, sollte man beim Heu einbringen immer Geduld mitbringen. Ich vermeide es wenn möglich Heulage zu machen, Silage überhaupt nicht. Nach vier Jahren breche ich das Kleegras um und säe Hafer darauf, eine Düngung ist überflüssig (Klee=Stickstoffsammler), der Boden gut Strukturiert und leicht, danach säe ich wieder eine Gras Kleemischung (Westfalenmischung).


Der alte Spruch, "Die Scholle prägt das Pferd" ist aus meiner Sicht definitiv eine Tatsache.

 

Es gibt nie ein exakten Weg, ich betrachte dies als roter Faden in meiner Philosophie und fahre bisher sehr gut damit. Da ich doch öfters gefragt werde, habe ich gedacht dies einmal zusammen zu fassen