Hierauf bin ich wiederholt angesprochen worden, wie man denn langfristig mit Pferden bestehen kann. Aus meiner Sicht gibt es hier kein Rezept, jeder hat hier seine Vorstellungen, jedoch finde ich einige Aspekte von enormer Bedeutung. Eigenes Land bzw. Anlage die auch bezahlt sind, geben ein großes Fundament zur wirtschaftlichen Entwicklung und bestehen in eines so langfristig Ausgerichteten Betriebes wie die Pferdezucht. Der Begriff, nicht bewusst greifbares Geld in die Hand nehmen zu müssen ist von enormer Bedeutung.
Der Beginn einer langfristigen Zucht ist in der Grundlage der Zuchtstuten, die bewährte, Leistungsvererbende bzw. Leistungsstuten sind. Hier wird sich auch die eine oder andere Stute weniger gut vererben und man wird die ersten Jahre noch rangieren, auffällig wird hier sein, das sich ein gewisses Blutbild etablieren wird. Eine interessante Erkenntnis ist für mich die dreier These geworden, nie mehr wie drei Stuten eines Hengstes im Stall zu haben, vier wäre schon sehr viel um mir später in der Varianz, worauf ich noch eingehen werde die nötige Flexibilität zu haben.
Ist man hier im ersten Schritt weiter, und hat sich eine gewisse Grundlage erschaffen, ist die Frage, seine eigene Marke zu Formen, seiner Idee mit Leben zu erfüllen – Massenware ist für mich immer Ramschware, mögen die Namen noch so schön sein. Was dabei sehr zu beachten ist, dass Qualität immer vor Quantität geht, das Betriebliche Wachstum eine Grenze hat. Hier liegt in der Innovativen Ausrichtung und Flexibilität das Besondere eines Betriebs. Selbst bei fünf Zuchtstuten ist die Anschaffung eines Hengstes rentabel. Bei zehn Zuchtstuten ist ein zweiter schon kein Problem – und hier liegt definitiv die Grenze. Betrieblich ist eine enge Zusammenarbeit mit den Kunden sehr wichtig, ein Meinungsaustausch und Vorstellung seiner Zucht geht fließend ineinander über. So optimiert sich die Zucht ohne große Veränderungen. Veränderungen sind wichtig, jedoch der von Zuchtverbänden und Hengsthaltern usw. angepriesene Fortschritt im schnellen Voranschreiten der Generationen ist wirtschaftlich und sportlich für einen Betrieb von großem Nachteil.
Die schnelle Fluktuation im Stall wirkt sich auf die Qualität, sofern man eine Qualitätsvolle Zucht im Stall hat, von großem Nachteil aus – man beginnt zu schwimmen und die Vererbung wird immer Zweifelhafter, die soliden sicheren Beine einer Leistungszucht würde ich nie verlassen. Hier ist das Thema Qualität Sicherheit und Zufriedenheit der Kunden enorm wichtig – innovative Ideen schließt dies nicht aus, die parallel verlaufen müssen, jedoch bewusst wahrgenommen werden.
Auch in der Bewirtschaftung eines Betriebes liegt die Konzentrierung der Anstrengungen nicht in der Maximierung der Größe, eher in der bewussten Gestaltung. Generierung von Grundfutter muss der Betrieb selbst sichern, ebenso eigenes Kraftfutter, hier spielt auch die Qualität eine große Rolle. Bewusste Nutzung von Wiesen in naher Umgebung und der Optimierung für zukünftige Probleme (z.b. trockene Sommer, Nasse Wintermonate usw.) sind Dinge die den Betrieb beschäftigen, wie auch die Gewinnung trocken resistenter Futtermittel über Ackerfruchten wie Luzerne, Esparsette liefern langfristig mehr wie eine Gewinnung in der Getreidewirtschaft in den nicht Pferdebetrieben.
Zusammengefasst ist der Zukünftige Pferdebetrieb im Schwerpunkt Zucht in einer Unternehmerrolle angekommen, wo dieser seine eigene Marke vorstellt. Der Begriff einer überbetrieblichen Angehörigkeit sehe ich nicht mehr gegeben, da eine Massenware generiert wird, die dem Betrieb nur Schaden kann. Eine auf eigenen Füßen stehende Leistungszucht die eng mit dem Kunden verbunden ist, innovative Ausrichtung und Flexibilität, in der aber nie die Identität der eigenen Qualität und Marke in Frage gestellt wird. Wirtschaftliche Unabhängigkeit in Finanzieller Sicht durch Abdeckung aller Betrieblichen Bedürfnisse, die in einer gewissen Größe nie überhand nehmen und die Wirtschaftlichkeit sicherstellen. Schluss endlich sind zeitlose Werte die größte Wertschöpfung wenn es um langfristige Planung geht.